
Ladungssicherung ist keine Kür, sondern Pflicht – und sie schützt nicht nur das Ladegut, sondern vor allem die Menschen im Fahrzeug. Wer sich an ein paar grundlegende Regeln hält, reduziert das Unfallrisiko erheblich. Also: Vor Fahrtantritt einen letzten Check machen – und dann entspannt ans Ziel kommen!
Rückhalteeinrichtung – ein Schutzschild
Eine stabile Trennwand zwischen Fahrerkabine und Laderaum rettet im Ernstfall Leben. Sie hält die Ladung davon ab, unkontrolliert in die Kabine zu rutschen – etwa bei einer Vollbremsung oder einem Aufprall. Wichtig ist, dass sie fest verankert ist und den Vorgaben der DIN ISO 27956:2011-11 entspricht.
Zurrpunkte – Basis für eine stabile Ladung
Was nützen die besten Zurrgurte, wenn es keine stabilen Befestigungspunkte gibt? Zurrpunkte sind essenziell, um Ladung zuverlässig zu fixieren. Deshalb sollten sie in ausreichender Anzahl vorhanden sein und eine geprüfte Belastbarkeit haben. Hersteller müssen die zulässige Zurrkraft angeben – und genau darauf sollten Fahrerinnen und Fahrer achten.
Checkliste für sichere Zurrpunkte:
- Im Laderaum sollten ausreichend Zurrpunkte vorhanden sein.
- Die Belastbarkeit steht auf dem Schild oder in der Betriebsanleitung.
Sicherungsmittel – welche helfen?
Nicht jede Ladung lässt sich auf die gleiche Weise sichern. Sicherungsnetz, Sperrbalken, Spannstangen oder Zurrschienen helfen, die Waren in Position zu halten. Wer schwere oder sperrige Gegenstände transportiert, sollte zudem Gurte mit ausreichender Zurrkraft nutzen. Die Angaben dazu stehen auf den Etiketten der Gurte – und die sollte man sich genau ansehen. Neben der DIN EN 12195-2 steht dort die Zurrkraft (LC), die Normale Handkraft (SHF) sowie Normale Spannkraft (STF). Wer die falschen Gurte nutzt, riskiert hohe Kosten bei einer Kontrolle oder einen Unfall.
Netze – eine sichere Sache
Der modulare und flexible Aufbau von Sicherungsnetzen (auch Zurrnetze genannt) ermöglicht einen wechselnden Einsatz im vorderen, mittleren oder hinteren Bereich des Fahrzeugs. Auch eine Anpassung an unterschiedliche Ladehöhen ist damit möglich.
Achtung: Ladungssicherungsnetze nicht mit Abdecknetzen verwechseln! Letztere dienen der Abdeckung von offenen Ladeflächen, zum Beispiel auf Anhängern für Laub und Grünschnitt.
Lastverteilung – wer clever packt, fährt ruhiger
Nicht nur die Sicherung der Ladung zählt – auch die richtige Verteilung ist entscheidend. Eine ungleichmäßig geladene Fracht kann das Fahrverhalten negativ beeinflussen. Kipplasten oder ein zu hoher Schwerpunkt erhöhen das Risiko von Unfällen.
Regeln der Lastverteilung:
- schwere Gegenstände wenn möglich nach unten und nah an die Trennwand
- gleichmäßige Gewichtsverteilung nach Lastverteilungsplan
- kein überstehendes oder lose liegendes Ladegut
Rutschhemmung – keine Chance für wandernde Ladung
Ein glatter Laderaumboden ist der größte Feind der Ladungssicherung. Schon eine leichte Bremsung kann ausreichen, um Kisten oder Paletten gefährlich ins Rutschen zu bringen. Hier helfen Anti-Rutsch-Matten, die die Reibung erhöhen und so den Kraftaufwand beim Niederzurren reduzieren. Wichtig ist allerdings, dass die Matten regelmäßig ausgetauscht werden, denn mit der Zeit verlieren sie ihre Wirkung.
Dr. Marc Sgonina
Redaktion SicherheitsProfi
Weiterführende Informationen
Der sicherheits-optimierte Transporter
DGUV Information 214-083