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Für die Alltagsheldinnen und Alltagshelden der Abfallsammlung sind Trittbretter unver­zichtbare Hilfsmittel. Sie verkürzen die Lauf­wege des Ladepersonals erheblich und tragen dazu bei, die körperliche Belastung zu reduzie­ren. Doch so praktisch diese Plattformen auch sind, sie bergen eine Reihe von Gefahren, die leicht unterschätzt werden. Einmal nicht rich­tig festgehalten oder doch versucht, auf-oder abzuspringen, und schon kann es zum Sturz vom Trittbrett kommen. Viele Unfälle passie­ren, weil es vermeintlich schnell gehen muss. Gerade beim Auf-und Absteigen gilt: Wer hetzt, der stürzt. Abfallwerkerinnen und Abfallwerker sollten sich deshalb Zeit nehmen, bewusst und achtsam vorzugehen, selbst wenn sich hinter dem Entsorgungsfahrzeug ein Stau bildet.

Ein weiterer oft übersehener Punkt ist der Zustand des Trittbretts selbst. Grundvoraussetzung für einen sicheren Stand sind un­beschädigte Plattformen und Haltegriffe. Defekte sind ein absolutes No-Go. „Schnell können Abfallwerkerinnen und Abfallwerker abrutschen oder stürzen. Deshalb: Beschä­digte Trittbretter nicht benutzen und Mängel sofort melden“, erklärt Eva Wilbig, Fachrefe­rentin Entsorgung bei der BG Verkehr.

Fahrzeugführende in der Pflicht

Die Fahrerinnen und Fahrer tragen eine gro­ße Verantwortung für die Sicherheit des Teams. Vorsichtiges und vorausschauen­des Lenken ist das A und O, um Unfälle zu vermeiden. Vor allem bei unebenem Ge­lände oder Steigungswechseln müssen sie das Tempo reduzieren, damit das Trittbrett nicht aufsetzt. Bei besetztem Trittbrett ist die Fahrgeschwindigkeit technisch begrenzt. Das heißt selbstverständlich nicht, dass diese mögliche Höchstgeschwindigkeit in jedem Fall gefahren werden soll. Vielmehr müssen die Fahrerinnen und Fahrer die Ge­schwindigkeit den Straßenverhältnissen und der jeweiligen Verkehrssituation an­passen. „Und dies ist besonders wichtig: Bei Rückwärtsfahrt darf sich niemand im Ge­fahrenbereich des Fahrzeugs oder auf dem Trittbrett aufhalten – auf anderen Teilen des Aufbaus sowieso nicht“, ergänzt Wilbig.

Damit alles reibungslos klappt, müssen Fahr-und Ladepersonal als Team funktionieren. Eindeutige Signale und klare Kommunikation untereinander sind entscheidend. Jeder muss wissen, was er zu tun hat. Niemand darf gefährdet werden. Dies gilt nicht nur für die eigenen Leute, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmende. Besonders geachtet werden sollte auf Menschen, die Abfallsam­melfahrzeuge nicht rechtzeitig wahrnehmen oder bewegungseingeschränkt sind. Deshalb ist gerade in Spielstraßen, an Schulen oder Pflegeheimen noch mehr Vorsicht geboten.

Die Betriebsleitung muss berücksichtigen, dass diese Rücksicht bei der Unterweisung gründlich geübt und draußen auf der Sam­melfahrt auch entsprechend umgesetzt wird. Für die Routenplanung ist sie häufig auf die Informationen der Fahrerinnen und Fahrer angewiesen, damit die Strecke rich­tig organisiert werden kann. Auch in der täglichen Praxis ist gute Kommunikation unter den Beteiligten erforderlich. Denn die Disposition muss wissen, wo es Prob­leme bei der Anfahrt der Sammelbehälter gibt. Letztlich hängt der reibungslose Ab­lauf von einer konsequenten Umsetzung der Maßnahmen und einem guten Informationsaustausch ab.

Dr. Marc Sgonina
Redaktion SicherheitsProfi